In Jaques Offenbachs großer Oper wird der Dichter und Komponist E.T.A. Hoffmann zur Hauptfigur seiner eigenen literarischen Werke. Er verliebt sich in Olympia, die sich als Kunstwesen entpuppt. Er hofft auf ein häusliches Idyll mit der hochbegabten Antonia, für die das Singen lebensgefährlich ist und die es trotzdem nicht lassen mag. Er trifft auf die selbstbewusste Giulietta, tötet deren Geliebten im Duell und verliert sein Spiegelbild an sie. Dabei begegnet Hoffmann sein immerwährender Widersacher Lindorf in wechselnder Gestalt und lässt ihn wieder und wieder tragisch scheitern. Hoffmanns Fantasien gewinnen mehr und mehr die Oberhand, bis Alptraum und Realität nicht mehr zu unterscheiden sind.
Offenbach verwebt die Motive des im Frankreich seiner Zeit überaus beliebten Romantikers E.T.A Hoffmann in seiner farbenprächtigen Partitur mit großem Melodienreichtum. Dabei mischen sich schwelgerische Klänge mit ironischen Tönen. Die Inszenierung von Robert Lehmeier überführt Hoffmanns und Offenbachs Welten in Räume zwischen Wirklichkeit und Wahn und spielt dabei mit zahlreichen Zitaten der Kulturgeschichte.
DAS STÜCK
Besetzung
- Musikalische Leitung Per-Otto Johansson
- Inszenierung Robert Lehmeier
- Bühne Robert Lehmeier Jule Dohrn-van Rossum
- Kostüme Marie-Luise Otto
- Dramaturgie Reinar Ortmann
- Licht Carsten Lenauer
- Maske Kerstin Steinke
- Chor Francesco Damiani
- Olympia Penelope Kendros Laura Zeiger
- Antonia Emily Dorn
- Giulietta Adréana Kraschewski
- La Muse/ Nicklausse Lotte Kortenhaus Dorothee Bienert
- La Voix de la Tombe (La Mère) Brigitte Bauma
- Hoffmann Stephen Chambers Ji-Woon Kim
- Lindorf, Coppélius, Miracle, Dapertutto Seungweon Lee Andreas Jören
- Spalanzani Hyunsik Shin
- Nathanaël Franco Oportus Vergara Daniel Gwon
- Crespel Florian Zanger Jaime Mondaca Galaz
- Peter Schlémil Franco Oportus Vergara Florian Zanger
- Cochenille/Pitichinaccio Felix Schmidt
- Symphonisches Orchester
- Opernchor des Landestheaters Detmold
- Extra-Chor
Kritiken
Die Sopranistin Penelope Kendros begeistert als Olympia mit einem brillant vorgetragenen "Les oiseaux dans la charmille". \[…] Von der vollen schönen Stimme der aus dem Hintergrund auftretenden Mutter (Brigitte Bauma, Sopran) ist Antonia derart animiert, auch ihrerseits zu singen, obwohl das ihren Tod bedeuten könnte. Eine zutiefst anrührende Szene, die von der Sopranistin Emily Dorn derart intensiv gesungen wird, dass man unversehens in den ekstatischen Sog des Gesangs hineingezogen wird.
Opernglas
Die Oper "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach hat im Landestheater in der Inszenierung von Robert Lehmeier mit einer hervorragenden Ensembleleistung \[…] eine glanzvolle, umjubelte Premiere gefeiert. \[…] Das Orchester des Landestheaters spielte unter der Leitung von Generalmusikdirektor Per-Otto Johansson brillant auf und brachte so manchen Ohrwurm in großer Spielfreude und mit Ironie zu Gehör. Die Chorpartien waren von Chordirektor Francesco Damiani bestens einstudiert.
Lippische Landes-Zeitung
Die Rolle von Hoffmanns Widersacher Lindorf - in den Erzählungen Coppélius, Dr. Miracle und Dapertutto - übernimmt der spielfreudige Seungweon Lee mit großer Stimme und beeindruckender Bühnenpräsenz, mit der er alle anderen locker an die Wand spielt \[…]. Jaime Mondaca Galaz steuert einen beeindruckenden Crespel, Vater Antonias, bei. GMD Per-Otto Johansson dirigiert das gute Detmolder Orchester mit flüssigen Tempi. Für die Musik gab's vom Premierenpublikum einhelligen Jubel.
Online Musik Magazin
Stephen Chambers als Hoffmann überzeugte das Publikum mit großer Spielfreude und sicher sitzenden Spitzentönen und lebte in dieser anspruchsvollen Tenorpartie förmlich auf. Verdienter Jubel des Publikums für diesen Hoffmann nach Maß!
Sie war von der ersten bis zur letzten Minute auf der Bühne als Muse präsent: Die Mezzosopranistin Lotte Kortenhaus überzeugte stimmlich wie darstellerisch in dieser Inszenierung. \[…] Bravo für diese großartige Leistung in dieser anspruchsvollen Opernpartie! Den großen Jubel des Publikums erhielt sie absolut zu Recht.
Das Opernmagazin