© Bettina Stöß

Sinfonie­konzert 2 - Wenn in Rom die rote Sonne versinkt

Di 27 Juni
19:30 Detmold, Konzerthaus der Hochschule für Musik
Achtung: Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit. Ticketinfo 05231 / 977-328

DAS STÜCK

Giacomo Puccini: „Capriccio sinfonico“
Ottorino Respighi: „Il tramonto“, P. 101
Nino Rota: "Concerto festivo per orchestra"
Ottorino Respighi: „Pini di Roma“, P. 141

Alles Verismo oder was? Mit italienischer Musik assoziiert man vor allem die Oper. Dabei sind gerade zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Werke für den Konzertgebrauch entstanden, die sich vor allem durch ihren programmatischen Inhalt auszeichnen. Das 1883 komponierte »Capriccio sinfonico« markiert in Puccinis Lebensweg den Übergang zwischen Ausbildung und konsequenter Hinwendung zur Karriere eines italienischen Opernkomponisten. Das rhapsodisch aufgebaute und meisterhaft orchestrierte Werk verrät bereits ein äußerst ausgeprägtes Gespür für dramatische Szenen und ausdrucksstarke Kantilenen. Einige Passagen übernahm Puccini später direkt in seine Oper »La Bohème«. Besonders Respighi machte sich um die Entwicklung einer italienischen Musik im sinfonischen Bereich verdient. Er fand dabei seinen kompositorischen Weg in der intensiven Beschäftigung mit älteren Musikstilen durch Bearbeitungen und Neuschöpfungen. »Il tramonto« (»Der Sonnenuntergang«) ist für die intime Besetzung aus Mezzosopran und Streichquartett oder ‑orchester komponiert. Die vertonte Ballade besingt die erste Liebesnacht eines Paares. Nachdem das Mädchen ihren Liebhaber am Morgen tot auffindet, verfolgt sie der Schmerz und die Suche nach dem eigenen Frieden bis ins reife Alter. Zehn Jahre später entstand Respighis Symphonische Dichtung »Pini di Roma« (»Die Pinien Roms«), eine Liebeserklärung an Rom als Stadt der Gegenwart und als antiker Mythos zugleich. Vier »Bilder« programmatischen Inhalts werden lautmalerisch illustriert. Auf der Reise durch die ewige Stadt erwacht so die Villa Borghese durch Kindergeschrei und Autohupen zum Leben, in den Katakomben erklingen Choralgesänge, auf dem Gianicolo ertönt der Ruf der Nachtigall und auf der Via Appia marschieren römische Legionäre.
Nino Rota gelangte vor allem als Filmmusikkomponist zu Weltruhm. In seinem »Concerto festivo« (1958–1961) zeigt sich Rota als virtuoser Klangmagier, der das Orchester mit den Kompositionsmitteln der Kinosäle in fünf kurzen Sätzen in unterschiedlichste, hinreißende Stimmungen versetzt.

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Besetzung

  •  
  • Symphonisches Orchester