Chor­konzert: Zwischen Tradition und Aufbruch

Was wäre Musik, würde sie sich nicht immer wieder neu erfinden, ungekannte Ausdruckswelten erschließen, den Geist der jeweiligen Zeit spiegeln? Wohl eine recht fade museale Angelegenheit. Doch Musik ist lebendig, unglaublich wandelbar und facettenreich. »Classic goes Folk« ließe sich die Tendenz salopp benennen, die insbesondere ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in vielen europäischen Ländern zur Herausbildung nationaler Schulen geführt hat und bis weit ins 20. Jahrhundert hineinreicht. Diese Entwicklung hat sowohl in der Instrumental- wie auch der Vokalmusik ihren künstlerischen Niederschlag gefunden — und das auf vielfältige Weise. Francesco Damiani, der Direktor des Detmolder Opernchores, hat höchst spannende Werke der Chorliteratur für das Konzert ausgewählt, bei denen Thematik und stilistische Elemente aus Volksliedern auf die Kunstfertigkeit bedeutender Komponisten des 20. Jahrhunderts trafen. Auf dem Programm stehen herausragende folkloristisch inspirierte Chorwerke von Komponisten an der Schwelle zur Neuen Musik: Bela Bartók, Igor Strawinski, Dmitri Schostakowitsch, Viktor Suslin und andere.

Musikalische Leitung: Francesco Dammiani
Moderation: Elisabeth Wirtz