Tschick [14+]

nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

Fr 17 Januar
10:00–11:20 nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Detmold, Junges Theater
Achtung: Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit. Tickethotline 0 52 31 / 974-803

DAS STÜCK

Der Russlanddeutsche Tschick und der wohlstandsverwahrloste Maik sind die Außenseiter der Klasse und kämpfen mit den typischen Teenagerproblemen: Maik ist total verknallt in die schöne Tatjana und Tschick plagt die Langeweile - und dann stehen die Sommerferien vor der Tür. Kurzentschlossen fahren die beiden in einem „geliehenen“ Auto ohne Karte und Navi durch das sommerglühende Land. Eine aufregend komische Odyssee durch die deutsche Provinz beginnt: Auf ihrer Reise brettern sie quer durch ein Feld, finden auf der Suche nach einem Supermarkt einen großen Teller Risi-Pisi, lernen wie man Benzin klaut, gehen mit Isa, dem Mädchen vom Schrottplatz, baden und kämpfen mit einem Flusspferd. Es könnte alles so einfach sein, doch leider können die beiden den Regeln der Erwachsenenwelt nicht dauerhaft entkommen, und so mündet die Fahrt ins Blaue in eine Flucht vor Blaulicht…

Wolfgang Herrndorf erzählt in seinem Roman mit so viel Gefühl von Freiheit und Abenteuer und gleichzeitig Wehmut, dass die Begeisterung daran ebenso viele Erwachsene wie Jugendliche erfasst. Ausgezeichnet mit dem Jugendliteraturpreis, war der Bestseller im vergangenen Jahr das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen: ein moderner Literaturklassiker, der als mitreißende Bühnenadaption von Schauspieldirektor Martin Pfaff nun auch nach Detmold kommt!

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Besetzung

Kritiken

Abstruse Dialoge, Beinahe-Katastrophen und reine Poesie - im Bühnenstück "Tschick" treffen zwei 14-jährige, von Fernweh geprägte Abenteurer aufeinander. Jetzt hatte das nach einem Roman von Wolfgang Herrndorf entstandene Werk Premiere. (…)

Robert Koall, Chefdramaturg am Staatsschauspiel Dresden, hält sich stark an den Text des Romans, der es trotz bissiger Lehrerkarikaturen und der Anleitung zum Autoknacken als Pflichtlektüre in den Deutschunterricht schaffte.

Da ist Maik, der nicht einmal einen Spitznamen hat, "langweilig und ohne Freunde" dasteht. Im Wohlstand bleibt er zwischen einer alkoholkranken Mutter und einem kurz vor der Pleite stehenden Vater sich selbst überlassen. Die gleiche, äußerlich offensichtlichere Verwahrlosung trifft auf Tschick zu, dessen richtiger Name Andrej Tschichatschow lautet. "Mir egal" sagt er auf die Frage nach seiner Herkunft, die in den "russischen Weiten" zu suchen ist. Dritte im Bunde wird Ina, der Bürgerlichkeit auf eine Müllkippe entflohen und vertraut mit vielen nützlichen, keineswegs astreinen Tricks.

Schauspieldirektor Martin Pfaff lässt die drei Freunde abwechselnd erzählen und agieren. Die von Tesa-Veronika Janus gestaltete Bühne bietet mit ihren zahlreichen Versatzstücken kreative Möglichkeiten. Die von Tatjana Tarwitz entworfenen Kostüme verraten viel über die jugendlich-anarchische Gesinnung. (…)

Adrian Thomser als Tschick und Thomas Ehrlichmann als Maik machen ihre Sache hervorragend, und Wenja Imlau überzeugt nicht nur als Ina, sondern in zahlreichen schnellen Verkleidungen.

Reine Poesie entfaltet sich auf einer fiktiven Bergwiese, auf der unter dem Sternenhimmel über Leben auf anderen Planeten sinniert wird. Doch überwiegend bietet die Aufführung einen toll gespielten, anarchischen Spaß für alle Jahrgänge, wie der lang anhaltende Beifall bewies.

Lippische Landes-Zeitung

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