Maria Stuart, Königin von Schottland, sitzt seit 18 Jahren im Gefängnis und erwartet ihr Urteil. In ihrer Heimat des Gattenmordes bezichtigt, war sie zu ihrer Verwandten Elisabeth I. geflohen. Doch die Königin von England hatte der Fliehenden nicht den erhofften Schutz gewährt, denn Elisabeth sieht in Maria eine Konkurrentin um den eigenen Thron. Zwei Frauen stehen in Friedrich Schillers Polit-Thriller im Zentrum der Macht, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Elisabeth – kühl, spröde, protestantisch, unverheiratet – und Maria – schön, betörend, katholisch, lebenshungrig. Um sie herum ringen verschiedene politische Lager entweder um die Befreiung oder die baldige Hinrichtung der Gefangenen und damit um Gunst und Einfluss. Elisabeth, von diesen Kräften umgeben, schwankt. Ein Mordkomplott schlägt fehl. Am Ende hat die englische Königin den Kampf gewonnen, aber ihre Glaubwürdigkeit verloren. Nur Maria, die im Angesicht des Todes der Rache abschwört, schafft es, den Teufelskreis des Egoismus zu durchbrechen. Schiller verdichtet gekonnt die Verstrickungen von Politik, Leidenschaft, Macht und Moral, schafft das Kunststück, Anspruch mit Unterhaltung zu vereinen, und führt uns politische und menschliche Mechanismen vor Augen, die uns heute in neuen Formen gesellschaftlicher Frustration und Demokratiemüdigkeit wieder begegnen.
DAS STÜCK
Besetzung
- Inszenierung Jan Steinbach
- Bühne Jule Dohrn-van Rossum
- Kostüme Jule Dohrn-van Rossum
- Dramaturgie Lea Redlich
- Elisabeth Natascha Mamier
- Maria Stuart Alexandra Riemann
- Robert Dudley, Graf von Leicester André Lassen
- Georg Talbot, Graf von Shrewsbury Jürgen Roth
- Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh Hartmut Jonas
- Amias Paulet Patrick Hellenbrand
- Mortimer Anton Becker
- Wilhelm Davison Markus Subramaniam
- Graf Aubespine Henning Bormann
- Hanna Kennedy Kerstin Klinder
Kritiken
Herausragende Schauspieler.
Lippische Landes-Zeitung
Wunderbare Inszenierung - große darstellerische Kraft aller Schauspieler.
WAZ