© Landestheater Detmold
© Landestheater Detmold
© Landestheater Detmold

Hänsel und Gretel

Oper von Engelbert Humperdinck

Fr 21 Dezember
19:30–21:40 (Pause um 20:30) Oper von Engelbert Humperdinck Detmold, Landestheater
Achtung: Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit. Tickethotline 0 52 31 / 974-803

DAS STÜCK

Zwei bitterarme, von der Mutter aus dem Haus geschickte Geschwister, die sich trotz Brotkrumenspur im dunklen Wald verirren, eine heimtückische Knusperhexe im Lebkuchenhaus, das trotz seiner zuckersüßen Erscheinung zur Todesfalle wird: Die Märchen der Brüder Grimm, allen voran "Hänsel und Gretel", faszinieren seit ihrem ersten Erscheinen vor über 200 Jahren alle Altersklassen. Die erste große, musikalische Adaption des Märchenstoffs, die sich bis heute in ungebrochener Tradition auf den Spielplänen der Opernhäuser behauptet, schuf Engelbert Humperdinck 1893. Ihm gelang damit eine Familienoper par excellence, und das liegt nicht nur an der klanglichen Gestaltung mit volkstümlichen Melodien und spätromantischer Orchestersprache, sondern auch an der poetischen Naivität des Werkes. Humperdincks Märchenspiel, zunächst als häusliche Theateraufführung im eigenen Familienkreis entstanden, lädt Kinder wie Erwachsene zu einer fantasievollen Reise durch einen schaurig-schönen Märchenwald ein.

mehr

Besetzung

Kritiken

Regisseurin Guta G. N. Rau inszeniert die Märchenoper liebevoll in klassischer Manier, dazu erklingt unter der Leitung von György Mészáros Engelbert Humperdincks herrlich vielfältige Komposition auf sehr gutem musikalischen Niveau.
(…) Es ist ein Genuss, der vom Symphonischen Orchester des Landestheaters nuanciert interpretierten, facettenreichen Musik zu lauschen, die Humperdinck in Wagnerscher Tradition komponiert hat. Differenziert herausgespielt erklingt unter Mészáros' Dirigat das "Abendsegen"-Leitmotiv, erfrischend kommen die Volkslieder daher, die Balance zwischen ihrer Schlichtheit und der sonst herrschenden fulminanten Klangfülle gelingt gut.
Die Solisten sind bestens besetzt und einstudiert. So überzeugt allen voran Lotte Kortenhaus in feiner, munter eingesetzten Mezzo-Lage durch und durch als Hänsel. Zwischen Unschuld in den Kinderliedern und stimmlicher Strahlkraft in den Arien legt Katharina Ajyba ihre Gretel an. Beide sind mit großer Spielfreude bei der Sache. Das gilt auch für Markus Gruber, der die Knusperhexe mit dem gerade richtigen Schuss Frivolität spielt und singt - in den Arien demonstriert er seinen vielseitigen Tenor. Insu Hwang setzt als Vater etliche tolle Akzente, Brigitte Bauma zeigt als Mutter stimmlich und spielerisch eine solide Vorstellung. Als Sandmännchen in Sanduhr-Optik und als Taumännchen in Gestalt eines großen, durchs Bild trippelnden Wassertropfens ersingt sich Simone Krampe die Sympathien des Premierenpublikums.
Apropos Sympathieträger: Dazu zählen natürlich per se die Lebkuchenkinder. Die von ihrer Leiterin Christiane Schmidt hervorragend auf ihren Einsatz vorbereiteten Detmolder Schlossspatzen machen ihre Sache charmant und souverän. Das gilt ebenso für die von Chordirektor Francesco Damiani einstudierten Damen des Opernchores.
Sie alle erzählen auf der Bühne die vertraute, von Guta G. N. Rau klassisch-märchenhaft ins Bild gesetzte Geschichte. (…) Sie setzt dabei auf Elemente des Steampunk, dessen Anhänger sich stilistisch in der Entstehungszeit der Oper, dem Viktorianischen Zeitalter, bedienen. Hier können sich auch die Ausstatter ausleben. Bühnenbildner Klaus Hellenstein baut ein technisches Ofen-Ungetüm in Retro-Optik und Kostümbildnerin Tatiana Tarwitz verpasst der Knusperhexe ihr scharfes Outfit. Die ist - von wegen "Erlöst, befreit, für alle Zeit" - am Ende übrigens gar nicht so richtig tot…
Eine überaus gelungene Ensembleleistung, die das Premierenpublikum zu Recht mit viel Beifall feierte.

Lippische Landes-Zeitung

mehr
Mit freundlicher Unterstützung der