Herr Lette hat ein unerwartetes Karriere-Problem: Der clevere Ingenieur darf seine neueste Erfindung nicht auf der Messe vorstellen, weil ihm das passende Gesicht dazu fehlt. Was heißt passend? Lette ist schlicht hässlich und sein Chef findet es geschäftsschädigend, ein solch lukratives Produkt von ihm verkaufen zu lassen. Zur Präsentation darf deshalb der unbeliebte, aber gut aus - sehende Kollege, der dort an Lettes Stelle die Lorbeeren erntet, fahren. Da der Ingenieur bisher nichts von seinem Karriere-Problem wusste, stellt er seine Frau zur Rede, die unter Druck zugibt, dass sein Gesicht schon immer »katastrophal« gewesen sei, sie ihn aber trotzdem liebe. Das ist ihm allerdings kein Trost, und so greift er zur Schönheitschirurgie, um sich optisch aufzupeppen. Diese Maßnahme klappt so gut, dass er fortan zum männlichen Sexsymbol und entsprechend vermarktet wird. Der neue Ruhm hat allerdings auch Nachteile: Da jetzt alle so aussehen wollen wie Lette, laufen plötzlich überall Kopien seiner selbst durch die Gegend. Mayenburgs wunderbare Gesellschaftssatire entstand weit vor Formaten wie »Germany’s Next Topmodel«. Die Selbstoptimierung und ihr Preis das ist bei aller Kritik an der heutigen Lebens- und Arbeitswelt ein ungemein unterhaltsames Thema.
DAS STÜCK
Besetzung
- Inszenierung Kristin Trosits
- Bühne Nina Sievers
- Kostüme Nina Sievers
- Dramaturgie Arne Bloch
- Lette Adrian Thomser
- Fanny Natascha Mamier
- Scheffler Henning Bormann
- Karlmann Anton Becker